
Richtig korrigieren in Lightroom Classic: Praxis-Workflow für Farbkorrektur
Neurapix
16.09.2025
Ob Hochzeit, Familie, Neugeborene, Business-Events, Paare oder sogar schnelle Sport-Reportagen – der schnellste Weg zu einer konsistenten, professionellen Galerie führt über die Farbkorrektur in Lightroom.
Erst danach folgt der kreative Look. Dieser Workflow zeigt dir eine praxisnahe Methode, um eine saubere, natürliche Basis zu schaffen. So wird das anschließende Color Grading in Lightroom schneller, vorhersehbarer und hautschonender.
Am Ende dieses Prozesses hast du einen klaren Schritt-für-Schritt-Ansatz für Weißabgleich, Belichtung und Kontrast, Feintuning mit HSL sowie präzise lokale Anpassungen mit Pinsel, Verlaufsfilter oder KI-Masken. Damit kannst du flexibel auf unterschiedlichste Lichtsituationen reagieren. Gleichzeitig stellst du sicher, dass Hauttöne von der grellen Mittagssonne bis zu LED-Licht auf der Tanzfläche gleichbleibend natürlich wirken. Auch große Serien mit hunderten RAW-Dateien bleiben so konsistent – ohne dass dein persönlicher Stil verloren geht.
Alles geschieht direkt in Lightroom Classic. Dabei profitierst du von der nicht-destruktiven RAW-Engine, den Stapel-Funktionen und den modernen Maskenwerkzeuge.
Der sichere Einstieg: Farbkorrektur Schritt für Schritt
Eine saubere Grundlage entscheidet, ob späteres Color Grading in Lightroom mühelos gelingt – oder ob du stundenlang mit Hauttönen und ausgefressenen Lichtern kämpfst.
Kameraanpassung & ein solider Startpunkt
Bevor du mit der Farbkorrektur in Lightroom beginnst, wähle ein Profil, das Hauttöne möglichst natürlich darstellt:
Adobe Farbe: lebendig und vielseitig, gut als Allround-Einstellung.
Adobe Porträt: sanfter in Rot- und Magenta-Bereichen, meist hautfreundlicher.
Kamera-Profile (Camera Matching): spiegeln die kamerainternen Profile wider, nützlich z. B. für Business- oder Bühnenaufnahmen, wo Markenfarben exakt stimmen müssen.

In Lightroom Classic öffnest du die Voreinstellungen (macOS: Lightroom Classic > Voreinstellungen, Windows: Bearbeiten > Voreinstellungen), wechselst zu Vorgaben und stellst unter RAW-Standardvorgaben auf Kameraeinstellungen oder legst eine eigene Kamera-Basis-Vorgabe als Standard fest. Einheitliche Profile machen das anschließende Color Grading verlässlicher, weil Kontrast und Farbcharakter von Anfang an näher an deinem Ziel liegen.

Wenn du häufig mit Mischlicht und LEDs arbeitest, lohnt es sich, ein benutzerdefiniertes DNG-Profil mit der ColorChecker anzulegen. Das reduziert Farbfehler, noch bevor du Temperatur und Tönung anfasst.
Weißabgleich & Farbstiche
Weißabgleich ist das zentrale Stellrad für Glaubwürdigkeit. Wähle für jede Lichtsituation einen Referenzbild – sei es ein Fenster bei den Vorbereitungen, Sonne im Freien, Schatten, eine Hochzeit unter Tungsten-Licht oder eine Bühne mit LEDs – und synchronisiere diese Einstellung anschließend auf alle ähnlichen Bilder.
Nutze die Pipette (W) auf einem neutralen Ziel wie einem grauen Anzug, einem weißen Kleid oder einer neutralen Wand. Gibt es nichts Neutrales, beurteile nach der Haut – Ziel ist ein Weiß, das neutral wirkt, nicht ins Blaue oder Orange verfärbt.
Denke zuerst an die Haut: Innenräume mit Kunstlicht liegen meist bei 2800–3400 K, Schatten kann auf 6500–7500 K klettern. Wirken Gesichter zu pink, schiebe die Tönung leicht ins Grüne. Wirken sie fahl oder grünlich, hilft ein kleiner Schritt Richtung Magenta. Immer in kleinen Dosen arbeiten.
Bei Mischlicht ist ein Kompromiss nötig: Wähle den Weißabgleich, der Gesichter schmeichelt – auch wenn der Hintergrund leicht daneben liegt. Farbverschiebungen lassen sich später lokal ausgleichen.
Pro-Tipp: Nutze die Referenzansicht, um Hauttöne szenenübergreifend optisch abzugleichen. Für Neugeborene oder Familien darf es leicht wärmer sein. Bei Business-Shootings zählt Neutralität. Bei Sport entscheidet die Location – aber achte darauf, dass Gras-Reflexionen Gesichter nicht grün verfärben.

Belichtung, Kontrast & Gradationskurve
Die richtige Helligkeitsverteilung sorgt dafür, dass Details in Kleidern, Anzügen und Gesichtern erhalten bleiben.
Belichtung: Setze die Mitteltöne (Gesichter) hell, aber nicht ausgefressen.
Lichter/Tiefen: Hol Details zurück – Lichter runter bei Brautsatin oder Spots auf der Bühne, Tiefen hoch bei Revers oder Gegenlicht.
Weiß/Schwarz: Mit Alt/Option die Clipping-Anzeige aktivieren und Weiß/Schwarz sauber setzen, ohne Zeichnung zu verlieren.
Kontrast & Kurve: Dezent einsetzen. Eine leichte S-Kurve bringt Form. Liegt ein Farbstich nur in den Schatten, korrigiere ihn über den Blau-Kanal in der Gradationskurve, statt den Weißabgleich komplett neu zu setzen.
Orientierungswerte (flexibel): Lichter –10 bis –40, Tiefen +10 bis +35, Weiß +5 bis +20, Schwarz –5 bis –20. Kontrast meist 0 bis +15, besonders in Kombination mit einer Kurve.

Basis-Schärfung & Rauschreduzierung
Schärfen gehört zur Korrektur, nicht zum kreativen Look. Es sorgt für technische Klarheit, bevor es ins Grading geht. Sicherer Standard für People-Fotografie:
Schärfen: Betrag 30–60, Radius 0,7–1,2, Details 10–25. Halte Alt (Windows) bzw. Wahl/Option (macOS) gedrückt und ziehe am Regler Maskieren, um das Schärfen auf Kanten (z. B. Wimpern, Haare, Stoffkanten) zu begrenzen und die Haut zu schützen.
Rauschreduzierung: Farbe 25 (Lightroom-Standard), Luminanz 0–20 je nach ISO. Achtung: zu starke Luminanz-Reduktion lässt Haut unnatürlich plastisch erscheinen. Besser lokal arbeiten – z. B. Struktur –5 auf Wangen statt global Klarheit abzusenken.
Wenn Mikrokontraste sauber sitzen, brauchst du beim späteren Color Grading weniger harte Eingriffe. Übermäßige Sättigung oder extreme Teal-Orange-Looks werden unnötig, weil die Basisdatei schon lebendig und sauber ist.

Präsenz & Farbintensität
Präsenz-Regler und Farbstärke sollen Hauttöne unterstützen, nicht überlagern.
Struktur verstärkt Details mit weniger Halos.
Klarheit betont Mitteltöne, kann aber Poren hervorheben. Für People-Shoots beide global –5 bis +10 halten und die Feinjustierung lokal lösen.
Dunst entfernen hilft bei Nebel oder Gegenlichtreflexen, kann aber Schatten abkühlen; +0 bis +5 global reicht meist.
Dynamik vs. Sättigung: Dynamik ist hautfreundlich, Sättigung wirkt grob. Sicher: Dynamik +10 bis +25, Sättigung –5 bis +5. Wenn Neon-LEDs oder Trikots zu grell sind, hier nur dezent eingreifen und den Rest über HSL feinsteuern.

Objektivkorrekturen, Defringe & Geometrie
Profilkorrekturen sind Pflicht. Immer „Chromatische Aberration entfernen“ und „Profilkorrekturen aktivieren“ einschalten. Bei Weitwinkeln können Kanten überhellen – reduziere dann die Vignettierung, falls du später deine eigene Vignette setzen willst.
Starke magenta- oder grüne Farbsäume (z. B. bei Gegenlichtschleiern oder LED-Kanten) beseitigst du mit „ Farbsaum entfernen (Defringe)“: Richte die Pipette dabei direkt auf die Problemkante. Dadurch erreichst Du eine gezielte Farbkorrektur, ohne die gesamte Sättigung zu senken.
Für Business-Bühnen oder Sporthallen lohnt ein schneller Griff zu Transformieren (Auto oder Vertikal), damit Horizonte und Screens sauber stehen, bevor es ans kreative Grading geht.
Lokale Anpassungen für Präzision
Gesichter, Farbstiche und Himmel brauchen oft lokale Eingriffe. Wenn sie gut gemacht sind, bleiben diese Eingriffe unsichtbar – und machen späteres Grading sauberer und konsistenter.

Pinsel (Anpassungspinsel)
Richte den Pinsel mit hoher Weichheit (Feder 70–100), mittlerem Fluss (30–70) und 100 % Dichte ein. „Automatisch maskieren“ EIN an harten Kanten (z. B. Kleid gegen Hintergrund), AUS für Haut-Verläufe.
Typische Rezepte:
Gesichter anheben: Belichtung +0,20 bis +0,35, Tiefen +10 bis +20; bei kühlen Gesichtern Temperatur +100–250 K. Struktur –5 glättet Poren, minimale Klarheit –5 macht weicher.
Farbstich korrigieren: Bereichsmaske: Farbe auf die betroffene Stelle, Tönung gegensteuern (grün: +3 bis +10, magenta: –3 bis –10), dazu Sättigung –5 bis –15.
Weiß bewahren: Lichter –20 bis –40, Weiß –5 bis –15, Struktur +5 bis +10 für feine Stoffstrukturen.
Linearer Verlauf
Ideal für große Übergänge wie Himmel, Fenster oder Böden.
Outdoor-Himmel: Belichtung –0,3 bis –0,7, Lichter –20 bis –50, Temperatur –100 bis –300 K, damit Weiß wieder zu natürlichem Blau wird.
Fensterlicht: Vom Fenster nach innen: Belichtung –0,2 bis –0,5, Weiß –10, Temperatur +100–200 K, wenn das Licht zu kalt wirkt.
Ablenkende Böden/Hintergründe: Belichtung –0,3, Schwarz –5 bis –10, um den Fokus auf Gesichter zu lenken.
Mehrere Verläufe lassen sich stapeln; mit Subtrahieren > Pinsel schneidest du präzise um Personen herum.
Radialer Verlauf
Perfekt für Spotlights oder dezente Vignetten.
Innen betonen (invertiert EIN): Belichtung +0,2 bis +0,4, Kontrast +5, ggf. Temperatur +100 K, Struktur +5 für Haare/Augen.
Außen abdunkeln (invertiert AUS): Belichtung –0,2 bis –0,5, Schwarz –5 bis –15, Sättigung –5, um den Blick zum Motiv zu ziehen.
KI-gestützte Masken
Lightroom-Masken wie „Motiv auswählen“, „Personen“, „Himmel“, „Hintergrund“ liefern eine professionelle Auswahl in Sekunden.
Motiv auswählen: Subjekt getrennt vom Hintergrund anpassen.
Personen: Zielgenaue Korrektur von Haut/Augen/Lippen/Haare. Für Haut: Belichtung +0,15 bis +0,3, Tiefen +10, Struktur –5, Temperatur +100–200 K (falls zu kühl), Sättigung –3 bis –8 für Lippen.
Himmel: Lichter kontrollieren und Farbe separat steuern – Sonnenuntergänge wärmen, ohne Haut mitzuziehen.
Hintergrund: Kühlen oder entsättigen, damit Haut im Fokus bleibt.
Feintuning: Subtrahieren > Pinsel (Halos vermeiden), Hinzufügen > Bereichsmaske: Farbe (übersehene Bereiche), Schneiden mit Bereichsmaske: Luminanz (bestimmte Helligkeiten).
Ein schneller, wiederholbarer Workflow
Konsistenz entsteht nicht nur durch die richtigen Regler, sondern durch eine klare Reihenfolge. Ein strukturierter Ablauf spart Zeit und hält die Augen frisch.
Arbeitsumgebung & Monitor
Ein präziser Weißabgleich hängt stark von deinem Setup ab:
Monitor kalibrieren auf D65 / 6500 K, Gamma 2.2, 100–120 cd/m².
True Tone, Night Shift o. Ä. deaktivieren.
Neutrales, gleichmäßiges Raumlicht.
UI-Hintergrund beeinflusst die Wahrnehmung: sehr dunkle Oberflächen verleiten zu zu hell/zu warm. Bleibe pro Job bei denselben Bedingungen.
Ein kurzer Softproof in sRGB hilft, Übersättigung zu erkennen, bevor es ans Colour Grading geht.
Presets als szenenbasierte Startpunkte
Statt jedes Mal bei Null anzufangen, lohnt es sich, Basis-Presets für typische Lichtsituationen zu erstellen – etwa für helles Sonnenlicht, offenen Schatten, Innenräume mit Tungsten-Beleuchtung, LED-/Stage-Licht sowie für Neugeborenen-/Soft-Portrait-Shootings.
Diese Presets sollten Weißabgleich, Tonwerte, eine sanfte Kurve, moderate Dynamik und minimale Sättigung enthalten. Keine Crops oder Masken speichern. Wende sie pro Szene oder bereits beim Import an, um näher am Ziel zu starten.
Synchronisieren und Kopieren/Einfügen
Ein Ankerbild pro Szene perfekt einstellen, dann die globalen Einstellungen synchronisieren: Weißabgleich, Tonwerte, Kurve, HSL, Kalibrierung, Schärfung. Lokale Masken jetzt weglassen – die kommen später individuell, da KI-Masken jedes Bild separat analysieren. Für kleinere Sets ähnlicher Bilder ist der „Vorherige“-Button oft schneller als „Synchronisieren“.
Organisation nach Szene & Licht
In Blöcken arbeiten ist effizienter als Springen. Nach Aufnahmezeit/Location gruppieren, Block für Block komplett korrigieren und vor dem nächsten Block kurz prüfen, ob die Serie konsistent wirkt. Zusätzlich lohnen sich 4–6 Referenz-Edits (z. B. Zeremonie, Schattenporträts, LED-Party, Bühne) als Benchmarks.
Automatisierung sinnvoll nutzen
Auto-Tonwert kann eine gute Basis für Belichtung und Dynamik liefern, sollte jedoch bei Weißabgleich und Präsenz manuell nachjustiert werden. Adaptive/AI-Presets unterstützen bei Standardkorrekturen – etwa People-aware für sanfte Gesichtsanhebungen oder Sky-aware für Himmelsdetails – und sparen repetitive Arbeit, ohne alle Bilder durcheinander zu bringen.
Shortcuts & Mikro-Effizienz
Mit Solo-Modus reduzierst du Scrollen und bleibst fokussiert. Noch effizienter arbeitest du, wenn du die wichtigsten Shortcuts verinnerlichst:
W für Weißabgleich-Pipette
\ für Vorher/Nachher
D für Entwickeln, G für Raster, N für Auswahlansicht
O für Masken-Overlay
Q für Bereichsreparatur (Spot Healing)
R für Zuschneiden (Crop)
C für Vergleichsansicht (Compare), Y für Vorher/Nachher
Alt/Option gedrückt halten, während du Weiß oder Schwarz verschiebst, zeigt sofort die Clipping-Anzeige. Eigene Masken-Presets (z. B. „Face Lift Soft“, „Green Spill Fix“, „Sky Save“) sparen Zeit. Bei großen Volumen beschleunigen Loupedeck oder MIDI-Controller die Reglerarbeit erheblich.
Die empfohlene Reihenfolge
Um effizient und konsistent zu bleiben, folge diesem Ablauf: Sichten (Culling) > Szenen-Preset anwenden (oder Auto-Tonwert) > Ankerbild perfektionieren > Globale Einstellungen synchronisieren > Lokale Anpassungen ergänzen > Hauttöne in einem kurzen Qualitäts-Check prüfen > danach Color Grading.
Bis zum Grading sehen die Bilder bereits natürlich und konsistent aus – kreative Eingriffe bleiben dadurch leichter und ausdrucksstärker.
Skalieren, ohne das menschliche Auge zu verlieren
Selbst mit einem gut abgestimmten manuellen Workflow kann es überwältigend sein, tausende Fotos zu bearbeiten. Hier kann KI einspringen – nicht, um deine kreative Vision zu ersetzen, sondern um dich zu entlasten wie es ein Junior-Editor tun würde.
Trainierst du eine KI mit deinen fertigen Bearbeitungen, lernt sie deine Vorlieben: Belichtung, Weißabgleich, Kontrast, Kurven, Farben und typische lokale Korrekturen. Anschließend wendet die Assistenz diesen Stil direkt in Lightroom Classic auf neue Shootings an und erzeugt eine schnelle, konsistente Erstbearbeitung. Für große Jobs – Hochzeiten, Schulfotografie, Sport- oder Firmenevents – bedeutet das enorme Zeitersparnis. Du übernimmst weiterhin das Feintuning: Ausreißer anpassen, Highlights veredeln, Schlüsselmomente kreativ ausarbeiten.
Der größte Vorteil: Die KI verinnerlicht deine Gewohnheiten. Sie erkennt, wie du Hauttöne neutral hältst, Belichtung balancierst und Kontraste natürlich setzt. Dadurch kommt ihr erster Durchlauf sehr nah an deine bevorzugte Ausgangsbasis heran – und verhindert den Ermüdungseffekt, der oft nach Bild 800 einsetzt.
Deine Rolle bleibt unverändert: Du bist die kreative Leitung. Die KI übernimmt die repetitive Korrekturarbeit und verschafft dir Freiraum für Storytelling, Retusche, Zuschnitt – und am Ende das Color Grading in Lightroom, das deinen unverwechselbaren Stil prägt.
FAQ (schnelle, praxisnahe Antworten)
Was ist der Unterschied zwischen Farbkorrektur und Color Grading in Lightroom?
Farbkorrektur ist die technische Basis: Farbstiche neutralisieren, Belichtung und Kontrast setzen, Hauttöne natürlich machen. Color Grading ist der kreative Schritt: Stimmung/Atmosphäre gestalten – mit HSL, den Color-Grading-Rädern oder kleinen Kalibrierungs-Anpassungen. Immer zuerst korrigieren, dann graden.
Sollte ich korrigieren, bevor ich Lightrooms Color-Grading-Tools nutze?
Ja. Wer über eine unausgeglichene Basis gradet, kämpft gegen den eigenen Look. Beispiel: Teal-Orange auf zu warmem Weißabgleich macht Haut schnell neonfarben. Neutrale Grundlage = sauberere, wirksamere Grades.
Wie weit darf ich Dynamik vs. Sättigung bei Porträts schieben?
Global vorsichtig: Sättigung –5 bis +5, Dynamik +10 bis +25. Feiner mit HSL, v. a. Orange/Rot. Im Zweifel lokal maskieren statt global.
Reicht Lightroom fürs komplette Color Grading – oder brauche ich Photoshop?
Für die meisten Genres (Hochzeiten, Familien, Neugeborene, Business-Events, Sport) reicht Lightroom. HSL, Color-Grading-Räder, Kalibrierung, KI-Masken decken dezente, hautfreundliche Looks in Serie ab. Photoshop nur für Composings, aufwendige Retusche, Pixelarbeit.
Wie halte ich Exporte plattformübergreifend konsistent?
sRGB, JPEG Q 80–90, 2048–3000 px lange Kante, Ausgabeschärfung: Bildschirm/Standard, Profil einbetten. Auf zweitem Gerät Haut/Weiß prüfen.
Fazit
Die Farbkorrektur sorgt dafür, dass deine Bilder korrekt und glaubwürdig wirken; Grading macht sie emotional und unverwechselbar. Mit dem oben beschriebenen Workflow korrigierst du in Lightroom Classic schnell und konsistent – ob Hochzeiten, Familien, Neugeborene, Business-Events, Sport oder Paarshootings. Du ankerst Weißabgleich und Belichtung, holst Details zurück, ohne die Haut zu zerstören, nutzt HSL und Kalibrierung für subtile globale Anpassungen und optimierst Gesichter, Farbstiche sowie Himmel mit lokalen Tools und KI-Masken.
Das Ergebnis ist eine wiederholbare, szenenbasierte Routine, die von der einstündigen Familiensession bis zur 1.500-Bilder-Hochzeit funktioniert – und dennoch Platz für deine Handschrift lässt. Bei großer Bildmenge hilft KI-Unterstützung im ersten Durchgang, damit du Zeit für Storytelling, Feinschliff und Highlights hast.
Mit dieser soliden, glaubwürdigen Basis bist du bereit für den nächsten Schritt: deinen Signature-Style. In diesem beschäftigen wir uns mit feineren HSL-Anpassungen, den Color-Grading-Rädern für Schatten, Mitteltöne und Lichter sowie dem Bedienfeld „Kalibrierung“ für durchgängige Farbpaletten. So sehen deine Galerien nicht nur korrekt aus, sondern sie tragen unverkennbar deine Handschrift.
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